H. 183 cm, B. 137 cm, T. 54 cm
Beschreibung:
Der Schrank besitzt einen sechseckigen Korpus, der auf gedrückten Kugelfüßen steht. Er setzt sich aus zwei geleichen Hälften zusammen, die über zwei Steckschlösser im Inneren gefügt werden. Die senkrechten Bretter sind mit Holznägeln verbunden, was auch für die dreiteilige Rückwand gilt. Schauseitig läuft um den Deckel ein profiliertes Kranzgesims um, das mit der durch zwei parallele Profilleisten gebildeten Sockelzone ästhetisch korrespondiert. Auf der Innenseite der rechten Gratleistentür ist das mit der gravierten Inschrift „AM / FM // 1824″ versehene Kastenschloss platziert.
Die Inschrift rahmt ein von zwei ornamentalen Ranken gefasstes Herz. Dies könnte ein — versteckter — Hinweis auf die Funktion des Möbels als Hochzeitsgabe darstellen. Als Fassung für das Schlüsselloch dient ein S-förmiger, ornamental geprägter Beschlag. Auf der Außenseite dieser Tür ist die profilierte Anschlagleiste angebracht. Ein Haken verhindert das Aufschlagen der linken Tür. Beide Türen zeigen jeweils zentriert ein Achteckfeld aus Profilleisten, das als erhabener Rahmen für die darin angeordnete Malerei dient. Über der linken Tür ist auf dem Querholz und über der rechten Tür „ 1824″ zu lesen.
Der Korpus des Schranks weist flächig Maserierungsmalerei aus abwechselnd linearem und wellenförmigen Kammstrich auf. Die angedeutete Maserierung ist nicht nach einheitlichem Schema orientiert, sondern willkürlich, aber symmetrisch angelegt.
Auf den schräg gestellten Eckbrettern fasst die horizontale Maserierungsmalerei hochrechteckige Malfelder mit eingezogenen Ecken, in denen sich polychrome Blattranken mit tulpenförmigen Blüten (?) dargestellt finden. Auf den Türen sind ebenfalls diese sehr hoch aus Balustervasen sprießenden Ranken zu sehen. Die angedeutete Sockelzone wird auf den schräg gestellten Eckbrettern mit jeweils einem quadratischen Blütenfeld und auf der unteren frontseitigen Traverse mit horizontal ausgerichteten Feldern mit Blattranken betont. Die Inschrift auf dem oberen frontseitigen Traversenbrett ist folgendermaßen zu lesen: / [figürliches Herz] / 1824″.